Kurzbiographie JAAP BLONK

Jaap Blonk (geboren 1953 in Woerden, Holland) ist Komponist, Dichter, Musiker und Performer. Er studierte zunächst Physik, Mathematik und Musikwissenschaft, brach diese Ausbildung später jedoch ab. In den späten 70er Jahren begann er, Saxophon zu spielen und zu komponieren. Wenige Jahre später entdeckte er sein stimmliches Potential, zunächst beim Rezitieren von Gedichten, dann beim Improvisieren und bei der Aufführung eigener Vokalkompositionen. Fast zwanzig Jahre lang blieb die Stimme sein Hauptmittel beim Entdecken und Erforschen neuer Klänge. Um das Jahr 2000 begann Blonk auch Elektronik in seine Arbeit mit einzubeziehen. Neben Samples seiner Stimme verwendete er zunehmend dabei auch synthetisch erzeugte Klänge. 2006 zog er sich für ein Jahr von der Bühne zurück, in dieser Zeit kehrte er zu seinem Interesse für die Mathematik zurück, er begann mit der Erforschung der Möglichkeiten algorithmischer Komposition für die Schöpfung von Musik, visueller Animation und Poesie.
Mit Live-Elektronik und interaktiven Projektionen hat er den Bereich seiner Konzerte erheblich erweitert.

Auftritte führten Jaap Blonk durch alle Kontinente der Welt. Neben seinen Soloperformances arbeitete er mit verschiedensten Musikern und Ensembles aus dem Bereich zeitgenössischer und improvisierter Musik wie u.a. Maja Ratkje, Carl Ludwig Hübsch, Ute Wassermann, David Moss, Joan La Barbara, The Ex und dem Netherlands Wind Ensemble. Blonk brachte verschiedene Stücke der Komponistin Carola Bauckholt zur Uraufführung, darunter auch eines für Stimme und Orchester. 2002 schrieb er eine Auftragsarbeit für die Donaueschinger Musiktage. Mehrfach arbeitete er mit dem Bild- und Computerkünstler Golan Levin für das Linzer Ars Electronica Festival.

Zu Blonks Schaffen für Radio und Fernsehen gehören mehrere Auftragsarbeiten im Hörspielbereich: neulich “Wovon man nicht sprechen kann” für WDR 3.

Seine Partituren entwickelten sich allmählich zu freien Zeichnungen, die er in Ausstellungen zeigt.
Er war Gründer und Leiter der Bands Splinks (modern jazz, 1983-1999) und BRAAXTAAL (avant-rock, 1987-2005).
Seine Musik ist auf bislang 29 CDs bei seinem eigenen Label Kontrans erschienen; andere Aufnahmen finden sich u.a. bei VICTO (Kanada), Monotype Records (Polen) und Relative Pitch Records(USA).
Beim Hybriden-Verlag Berlin erschienen 4 Veröffentlichungen seiner visuellen Poesie, je mit einer CD (Sprachspuren, 2012; Fehlberliner U-Wirr, 2017; Kochspuren, 2017; Antonin Artaud, 2020).
Andere Bücher mit visuellen Arbeiten erschienen bei Simulacrum Press (Kanada) und Xexoxial (USA).
Eine Sammlung seiner Lautpoesie wurde 2013 in einem Buch mit 2 CDs veröffentlicht vom flämischen Verlag het balanseer, mit dem Titel KLINKT.